Die St. Georgs-Kirche
Bereits im 14. Jahrhundert wurde in Willsbach eine Kapelle gebaut, die zur Muttergemeinde in Sülzbach gehörte. Diese St. Georgs-Kapelle war vom Grundriss her etwas kleiner als die heutige Kirche und stand auf einem damals noch völlig unbebauten Hügel, Kirchäcker genannt.
Die Kirche wurde als Chorturmkirche erbaut, bei der sich der massive Turm über den Chorraum erhebt, der auch zu Befestigungs und Verteidigungszwecken diente. Die Schießscharten beweisen, dass die Kirche in Zeiten der Gefahr als Wehrkirche diente.
Als sich im 15. Jahrhundert das Dorf vergrößerte, wurde die Kirche 1486 zu ihrer jetzigen Größe umgebaut und unter anderem nach Süden erweitert.
Dabei wurde auf ein vergrößertes Fundament verzichtet, sondern man hat die Giebelmauer schlicht auf den gewachsenen Boden gesetzt. Diese Bauweise musste 1962 durch Betonstützen abgesichert werden.
Im Zuge der Reformation wurde Willsbach 1534 evangelisch, ab 1571 hatte es als eigenständige Gemeinde einen eigenen Pfarrer.
Der Turm mit seiner barocken Zwiebelform wurde vermutlich im Jahr 1732 erbaut und zum letzten Mal 1970 erneuert.
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts umgab die Kirche ein Kirchhof. Bei Grabungen fand man innerhalb und außerhalb der heutigen Kirchenmauern lückenlose Gräberreihen.
Der wehrhafte Eindruck der Kirche wurde durch eine hohe Ringmauer verstärkt, die den Friedhof damals umgab.
Eine große Innenrenovierung fand im Jahr 1962/63 statt. Dabei wurden die Seitenemporen abgebaut und die Kanzel versetzt sowie Querreihen im vorderen Teil entfernt. Der dadurch frei werdende Raum wird seit 1973 von einer Bornefeld-Orgel belegt.
Die Kanzel wurde vermutlich um die Zeit des Dreißigjährigen Krieges von einem unbekannten Künstler gestaltet.
Im Jahr 2016 wurde die Kirche erneut innen renoviert. Dabei wurde im hinteren Teil ein abtrennbarer Raum eingebaut, außerdem wurde die gesamte Technik erneuert.